kontinentales Tiefbohrprogramm

kontinentales Tiefbohrprogramm
kontinentales Tiefbohrprogramm,
 
Abkürzung KTB, wissenschaftliches Bohrprojekt bei Windischeschenbach in der Oberpfalz, finanziert durch das Bundesministerium für Forschung und Technologie. Durch die auf der »Erbendorfer Linie«, einer Art geologische »Schweißnaht« zwischen der Moldanubischen (im Süden) und der Saxothuring. Zone (im Norden) des Variskischen Gebirges, angesetzte Bohrung sollen v. a. der strukturelle Aufbau, die physikalischen und chemischen Zustandsbedingungen und die gesteins- und gebirgsbildenden Prozesse der tieferen kontinentalen Kruste, die Mechanismen von Erdbeben, Transportmechanismen der Erdwärme und die Bildung von Lagerstätten erforscht werden. Nachdem eine Vorbohrung (September 1987 bis April 1989) mit einer Endtiefe von 4 000 m beendet worden war, wurde ab 1990 die Hauptbohrung durchgeführt. Sie erreichte im Oktober 1994 die Endtiefe von 9 101 m. Ähnlich, der Grundlagenforschung dienende Bohrungen werden u. a. von Russland bei Murmansk auf der Halbinsel Kola (seit 1970, heute bei 12 266 m), im Ural nördlich von Jekaterinburg (seit 1985, heute bei 6 000 m) und an anderen Orten, in Frankreich (Pariser Becken bei Sancerre-Cony) und in den USA (San Andreas Fault, Calif., Endtiefe 3 510 m) betrieben. Sie stehen im Zusammenhang mit dem internationalen Projekt Geotraverse u. a. nationalen Programmen sowie mit dem Deep Sea Drilling Project. Die tiefste kommerzielle Bohrung, in Oklahoma (USA), erreichte 9 674 m, in Europa, bei Zistersdorf (Niederösterreich) 8 553 m Tiefe.

Universal-Lexikon. 2012.

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